Hintergrund und Ziele
Die europäische Automobilindustrie zählt weltweit zu den größten Energieverbrauchern. Mit einer jährlichen Wachstumsrate von 4,3% und einem globalen Marktanteil von 20% ist der Sektor für die Reduzierung des globalen Energieverbrauchs von entscheidender Bedeutung. In den komplexen Lieferketten der Branche verbrauchen kleine und mittlere Autoteilezulieferer aus Europa etwa 90% der Gesamtenergie in Produktionsprozessen.
Gesamtendenergieverbrauch der Fahrzeugproduktion für die EU-28 und die vier Fokusländer
Verteilung des Stromverbrauchs in Fahrzeugmontagewerken
(Galitsky & Worrell, 2008)
Der Beitrag der Automobil-KMUs zur effizienten Energienutzung ist daher entscheidend. Per Gesetz sind KMUs nicht gezwungen, Energieaudits durchzuführen, was zu einem hohen Energieverbrauch führt. Auch das Bewusstsein für die Vorteile der Energieeffizienz ist nicht ausreichend vorhanden. E2DRIVER hat sich zum Ziel gesetzt, das zu ändern.
Verwendung / Prozess | Anteil am Stromverbrauch (%) |
---|---|
Lackierkabinen | 30-50 |
HLK | 11-20 |
Beleuchtung | 15 |
Druckluft | 9-14 |
Schweißen | 9-10 |
Materialhandhabung / Werkzeuge | 7-8 |
Metallumformung | 2-9 |
Sonstiges | 4-5 |
Ziel
Das Ziel von E2DRIVER ist es, KMUs im Automobilsektor in Energieaudits und Energiesparmaßnahmen für kosteneffektive Energieeffizienzverbesserungen zu schulen. Um den in der Branche vorherrschenden Mangel an Wissen, Fähigkeiten und Bewusstsein zu überwinden, zielt der integrative Ansatz des Projekts darauf ab, Programme zum Kapazitätsaufbau im Bereich Energieaudits durch die Einrichtung einer innovativen Lernplattform und Methodologie zu fördern.
Die Lernplattform stellt den Menschen durch eine kreative Trainingsmethodik in den Mittelpunkt. Das Markenzeichen dieser Methodik ist die Anpassung des Kapazitätsaufbauprogramms an die Bedürfnisse und Motivationen des jeweiligen Unternehmens (maßgeschneiderte Lernumgebung). Darüber hinaus stehen die Auszubildenden im Mittelpunkt, da sie ihr eigenes Wissen zum Thema Energieeffizienz generieren und es mit ihren Mitarbeitern teilen (ontologisches Flip-Teaching).